Die Atlastherapie ist ein besonders schonendes Verfahren in der manuellen Medizin. Mit ihr können akute und chronische Schmerzzustände des Kopfes und des Rückens und neuromotorische Funktionsstörungen beeinflusst werden.
Der oberste Halswirbel (Atlas) ist das Bindeglied zwischen Kopf und Wirbelsäule. Er trägt den Kopf und hat nach oben Kontakt mit der Schädelbasis. Unten schließt sich der zweite Halswirbelkörper (Axis) an. Er hat einen Dens (Dorn-Form), der in den Atlas hineinragt. So kann sich der Axis unter dem Atlas drehen.
Schädelbasis, Atlas und Axis sind über Kapseln, Bänder und ein ganz spezielles Muskelsystem verbunden und bilden ein eigenständiges System mit einer außerordentlich hohen Dichte an Messfühlern. Diese Sensoren messen die Stellung des Körpers im Raum, die Stellung der einzelnen Gelenke zueinander sowie den Spannungszustand des gesamten Muskel- und Sehnensystems. Durch die direkte Verbindung mit dem Gleichgewichtsorgan und bestimmten Zentren im Gehirn steuern sie die Grob- und Feinmotorik. Zudem gibt es weitere Verpflechtungen zu Hirnregionen, die für die Schmerzwahrnehmung aus dem Bewegungssystem verantwortlich sind.
Verletzungen, Fehlbelastungen und Funktionsstörungen unterschiedlichster Ursachen können zu Atlasstörungen führen. Ursachen sind oftmals "Schleudertraumata" nach Unfällen und Atlasstörungen nach Stürzen. Das auslösende Ereignis kann dabei Jahre zurückliegen.
Durch Traumata kann der Atlas aus seinen Aufnahmepunkten am hinteren Schädel wandern. Dabei kann sich der 1. Halswirbelknochen etwas zur Seite verlagern, leicht kippen und sich noch dabei verdrehen. Durch diese Fehleinstellung des Atlas kann das Gehirn eine falsche Signalinformation erhalten, was zur Folge hat, dass auch der Körper mit einer falschen Antwort reagiert. Kopf- und Nackenschmerzen, Bewegungsstörungen, Beckenstörung und Tinnitus sind häufige Beschwerdebilder. Bei Kindern und Säuglingen können durch eine Atlasfehlstellung zudem Entwicklungsstörungen, motorische Störungen sowie eine Lese- und Rechtschreibschwäche auftreten.
Mit der Atlastherapie nach Arlen soll der korrekte Informationsfluss wiederhergestellt werden. Dieses neurophysiologische Behandlungskonzept wirkt auf das Gleichgewichtssystem, den Muskeltonus, die Eigenwahrnehmung, das Schmerzempfinden und auf vegetative Funktionen. Die Atlastherapie ist eine Impulstherapie. Im Gegensatz zur Chirotherapie wird keine Manipulation der Gelenke herbeigeführt.
Wenn Sie unter einer Fehlstellung des Atlaswirbels leiden, gibt Dr. Nitz bei Ihrer Behandlung mit seiner Mittelfingerkuppe einen ultrakurzen Impuls auf den Seitenfortsatz des 1. Halswirbels. Dies geschieht in eine spezielle Richtung mit genau dosierter Kraft, ohne Zug, Drehung oder Rückneigung der Halswirbelsäule. Die therapeutische Impulsrichtung und -stärke wird vor der Behandlung für jeden Patienten individuell ermittelt.
Der gesetzte Impuls löst eine Veränderung im Wahrnehmungsmuster aus. Dadurch erhält das Gehirn wieder die richtigen Informationen und kann die Bewegungsabläufe normalisieren.
Da viele Symptome und Erkrankungen nicht allein auf Funktionsstörungen der oberen Halswirbelsäule zurückzuführen sind, ist oftmals eine Kombination der Atlastherapie mit chirotherapeutischen oder osteopathischen Behandlungen für einen nachhaltigen Therapieerfolg notwendig.
Die Anwendungsmöglichkeiten der Atlastherapie sind vielfältig:
Auch bei neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Multipler Sklerose kann die Atlastherapie sinnvoll eingesetzt werden.
Wenn Sie wissen möchten, ob die Atlastherapie auch für die Linderung Ihrer Beschwerden erfolgsversprechend ist, berät Dr. Nitz Sie gerne.