Die Seitverbiegung der Wirbelsäule in frontaler Ebene mit einer gleichzeitigen Verdrehung (Rotation, Torsion) der Wirbelkörper wird Skoliose genannt. Man unterscheidet zwei Formen:
Das Krümmungsmuster ist bei jedem Patienten unterschiedlich. Je nach Lage der Hauptkrümmung/en unterscheidet man die
Etwa 90 Prozent aller Skoliosen haben keine bekannte Ursache (idiopathisch). Frauen sind etwa viermal häufiger betroffen als Männer. Die idiopathische Form der Skoliose tritt oft familiärer gehäuft auf.
Ursachen für eine funktionelle Skoliose können sein:
Symptome/Zeichen einer Skoliose sind zum Beispiel:
Durch die falsche Beanspruchung der Rückenmuskulatur und der Wirbelgelenke führen Skoliosen im Erwachsenenalter oft zu Rückenschmerzen. Häufig werden gerade geringgradige Skoliosen erst dann erkannt.
Der Verlauf und die Entwicklung einer Skoliose muss ständig überwacht werden, um Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und dieser mit den entsprechenden Behandlungsmaßnahmen entgegenwirken zu können. Die Schwere der Erkrankung wird durch eine Röntgenaufnahme der Brust- und Lendenwirbelsäule in zwei Ebenen ersichtlich. Es wird dabei der Krümmungswinkel nach Cobb (siehe Erläuterung unten) festgestellt. Im Wachstumsalter sollten engmaschige Verlaufskontrollen erfolgen. Eine Facharztüberweisung zum Orthopäden ist bei Krümmungswinkeln > 15-20 Grad nach Cobb zu empfehlen. Bei Krümmungswinkeln < 15-20 Grad nach Cobb sind Einschränkungen bei Sport und Beruf eher selten.
Der Krümmungswinkel wird auf dem Röntgenbild in der Regel nach Cobb gemessen: die Deckplatte des oberen Wirbels, der am meisten gekippt ist, und die Abschlussplatte des unteren ebenso am meisten gekippten Wirbels werden jeweils mit einer Tangente versehen. Auf den Tangenten werden Senkrechten ausgerichtet, die zum Krümmungswinkel nach Cobb schneiden.
©2022 Praxeninformationsseiten | Impressum